Die Ysperklamm - Ein Naturdenkmal
Für jeden Wanderer ist die Ysperklamm ein besonderer Leckerbissen! In vielen kleinen und größeren Wasserfällen stürzt sich die Ysper durch die wildromantische Klamm und der Besucher ist auf gut gesicherten Stegen gefahrlos dabei. Nach dem Aufstieg über die Ysperklamm (ca. 45 min) gibt es neben dem Abstieg mehrere Wanderwege wie den Kulturwanderweg III vorbei an mehreren Schalensteinen (z.B. Stehende Schale, Sitzender Hund, Herrgottsitz, liegende Schale, Wohnhöhle) geht es zum Druidentreffpunkt am Kaltenberg.
Weil die Ysperklamm zum Naturdenkmal erklärt wurde, wird der Zustand der Steige und Brücken ständig kontrolliert, sodass ein gefahrloses Durchsteigen der Klamm möglich ist. Der "Energiewanderer" kann ihren Lauf zwei Kilometer lang - ab Parkplatz Forellenhof - gefahrlos und eindrucksvoll verfolgen.
Die Klamm wird von der Großen Ysper gebildet, die im Weinsberger Wald entspringt und den "Ödteich" durchfließt. Sie hat eine Länge von 1200 m und überwindet auf dieser Länge eine Höhe von 400 m in Kaskaden, die besonders nach Regenfällen interessant sind. Nach den Angaben der NÖ Landesregierung ist die Ysperklamm die größte und sehenswerteste Klamm Niederösterreichs. Da während des 2. Weltkrieges die Absicht bestand, auch die Wasserkräfte der Großen Ysper im Klammbereich zur Stromerzeugung zu verwenden und weil die Klamm insbesondere durch immer wiederkehrende Unwetter sehr gelitten hat, war die Erklärung der Klamm zum Naturdenkmal eine Notwendigkeit.
Während die Ysperklamm seit 1952 Naturdenkmal ist, gelang es nicht den "Ödteich" ebenso zum Naturdenkmal erklären zu lassen. Genaue Erhebungen haben nämlich ergeben, dass der "Ödteich" oberhalb der Ysperklamm ein künstlich angelegter Teich war, der nur der Holztrift und der Fischerei diente. Im Frühjahr 1956 sammelte sich bei der Schneeschmelze im "Ödteich" so viel Wasser, dass der Damm durchriss und sich die Wassermassen durch die Ysperklamm ins Tal ergossen. Während nach diesem Unwetter in der Ysperklamm die schwer beschädigten Steig- und Brückenanlagen wieder instand gesetzt wurden, war die Instandsetzung des "Ödteichdammes" seither nicht mehr möglich und der "Ödteich" selbst existiert leider nicht mehr.
Auf die Zeiten der Holztrift erinnern noch deutlich sichtbare Uferschutzbauten in der Ysperklamm. Die Klafterscheiter (ca. 70 - 75 cm Länge) wurden damals in den Ödteich geworfen, zum bestimmten Zeitpunkt wurde das Wasser aus den Teich durch Ziehen eines Zapfens abgelassen und dadurch wurde das Holz auf der Großen Ysper bis nach Ysperdorf geschwemmt. Heute wird längst kein Holz mehr gedriftet, sondern es wird mit eigenen Lastkraftwagen aus den Wäldern abtransportiert, was billiger ist als die seinerzeitige Trift.